März 2025

Mit dieser Überschrift fasste die Journalistin Elvan Polat den musikalischen Abend treffend zusammen. Sie bringt damit den Geist unserer offenen Bühne auf den Punkt: den Mut, sich auch in der Unvollkommenheit zu zeigen, kleine Patzer nicht zu ernst zu nehmen und mit Herz dabei zu sein. Denn genau das schafft es, die Zuhörenden mitzunehmen und wirklich zu berühren.

Der Abend bot eine beeindruckende Vielfalt: Neben einer spannenden, von Liebeskummer handelnden Eigenkomposition von Darpano, wurden auch sehnsuchtsvolle Tangostücke – unter anderem von Piazzolla – zum Besten gegeben. Das Duo Nirmal interpretierte ein Stück von Gerhard Schöne und brachte damit eine berührende Friedensbotschaft in die Welt, die musikalisch auf dem ehrwürdigen Fundament von Heinrich Schütz ruhte.

Moderne Popmusik fand ihren Platz in der Darbietung von Laura und Marco, die mit spürbarer Authentizität überzeugt haben. Die peinlich-schönen Annäherungsversuche eines frisch verliebten Paares wurden dabei so lebhaft inszeniert, dass sie direkt vor Augen und im Herzen greifbar wurden. Marco glänzte nicht nur als Sänger mit feinsinniger Stimme, sondern zeigte auch solistisch an der Gitarre sein virtuoses Können. Im Duett ergänzte Lauras Geige das Spiel auf intime und präzise Weise, was die Darbietungen zu einem besonderen Erlebnis machte.

Einen stilistischen Wechsel und zugleich einen musikalischen Höhepunkt bot das Werrakörschen mit einem beeindruckenden Stück von Karl Jenkins, das den Moment wiedergibt, in dem Maria den Tod ihres Sohnes betrauert. Obwohl dieses anspruchsvolle Werk normalerweise von einem Orchester und großem Chor begleitet wird, wurde es in kleiner Besetzung und ohne Begleitung erstaunlich harmonisch und nahezu makellos umgesetzt. Auch an diesem Abend konnte das Potenzial des Witzenhäuser Chorkonzerts erneut überzeugend unter Beweis gestellt werden.

Ein besonderer Dank gilt Viola für die herzliche und einfühlsame Moderation, Darpano für die technische Unterstützung sowie allen, die vor und nach der Veranstaltung beim Auf- und Abbau mitgeholfen haben. Ohne diese Unterstützung wäre ein solch wundervoller Abend nicht möglich gewesen.